Dienstag, 25. August 2009

Nachtrag: 30. Tag

Eine Nacht bei Navajo

  • Nachdem wir ein Internet-Café besucht haben, fuhren wir nach Grants. Die Strecke ist 120 Miles = 200 km von Cuba entfernt und geht über den HWY. Es ist sehr warm. Von unten brennt der Asphalt und oben die Sonne. Nach 36 km halten wir bei einem Haus, das sehr arm aussah, wie eine Baracke. Wir fragen, ob wie im Garten zelten dürfen. Für den Navajo Indianer ist das kein Problem. Wir sind in und fahren durch Navajo - ein Indianerstamm-Reservat. Der Navajo Indianer ist sehr freundlich, zeigt uns seine Bilder und erzählt sehr viel, aber wir versehen ihn nur sehr schwer (ich sowieso). Er benutzt viele Worte mit einem Dialekt (eigene Sprache). Er (ca. 67 Jahre alt) wohnt mit seiner Tochter und ihren 3 Kindern (den Ehemann haben wir nicht gesehen) zusammen.
  • Die Umgebung ist weit und breit lebensunfreundlich. Nur Prärie, keine Bäume und dazu pralle Sonne. Mit dem Schulbus, der extra vorbeikommt, fahren die Kinder sehr viele km weit zur Schule. Es gibt hier keine Nachbarn. Eine Baracke und öde. Trotzdem fühlen wir uns dort sehr wohl.


31. Tag: 20.08.09


Der Adrenalinspiegel steigt nach Größe der Hunde...

  • Nach einem herzlichen Abschied vom Navajo Indianer, geht es weiter auf dem HWY in Richtung Grants ca. 165 km, wo es ein Geschäft, Wasser und Internet gibt. Unterwegs ist jede paar km eine Indianer-Baracke. Es ist, so wie gestern, pralle Sonne und rundherum Prärie - also sehr warm. Im Pueblo Pintado, gibt es eine Tankstelle und einige kleine Lebensmittelgeschäfte. Am Horizont paar Baracken und dort treffen wir nur Indianer. Sie sind sehr freundlich und sprechen uns an.
  • Anders ist es mit den Hunden. Wenn wir schon an der ersten Baracke vorbei fahren, die kann sogar 50 - 100 m von der Straße entfernt sein, kommen die Hunde angelaufen. Heute sind zwei große Biester zig-Meter hinter uns her gelaufen. Sie haben Köpfe wie Kälber und dabei noch die Mäuler auf und ganz nah. Wir bekommen so einen Adrenalinstoß, so dass wir so schnell waren wie noch nie. Wir haben sogar das Bären-Spray vergessen.
  • Am Ende des Tages schlagen wir am HWY hinter eine Kneipe das Zelt auf. In der Kneipe treffen wir wieder Navajo Indianer. Wir geben ein Bier aus, sprechen miteinander, und wir gönnen uns auch zwei Bierchen. Das kühle Getränk nach so einem heißen Tag fühlte sich an, als ob dir ein Engelchen in den Hals gepieselt hat. Wir treffen dort auch unseren Sameriten Lars, der uns mit Nüssen, Mandeln und Rosinen vor vier Tagen geholfen hat. Auch im Zelt ist es unerträglich heiß. Schwer einzuschlafen.
  • Heute: 144 km geschafft - bei praller Sonne.


32. Tag: 21.08.09

Fastenzeit und Weihnachten an einem Tag...

  • Der Tag hat wieder mager angefangen. Kein wasser. Es musste ein Apfel und eine Banane bis nach Grants reichen - ca. 26 km. In Grants angekommen haben wir beim ersten Geschäft gegessen. Entweder fasten wir oder wir schlagen uns die Bäuche voll. Heute machen wir unsere Rückreise klar. Erika und Thomas waren online und sollen für uns das Rückticket kaufen. Das Datum verraten wir noch nicht. Wir sind zufrieden, dass das heute so gut geklappt hat. Bevor wir Grants verlassen haben, aßen wir noch beim Chinesen für $7, wie viel man will (all you can eat), da haben wir zugeschlagen. Nach 26 km, südlich von Grants bei einer Rangerstation Richtung Pie Town schlagen wir unser Zelt auf.
  • Heute: 95km geschafft.


33. Tag: 22.08.09

Golden Gate Bridge und Hilton Hotel...

  • Nach Pie Town wo wir heute ankommen sind ist es 95 km und ziemlich gerade. Also fahren wir entspannt durch die Weiden und die paar Wolken ab und zu geben uns Schatten. Wir fahren neben durch Wind und Regen gepeitschten Formationsfelsen, die fantastisch und ausdrucksvoll aus der Erde hervorstehen. Besonders eine Formations hat es uns angetan. Die Fahrräder haben wir unten gelassen und klettern zu Fuß nach oben. Ein gigantischer Bogen! Eine Brücke aus Sandstein, die die zwei Formationen verbindet. So als ob uns der Schöpfer da durch etwas sagen wollte. Allein dafür haben sich die 4000 km gelohnt. Wir fahren weiter bis der Asphalt endet. Sandstrasse, und es beginnt sich sehr schwer zu fahren. Eine zweite Überraschung wartet auf uns in Pie Town (dt.: "Kuchen Stadt"). In der Kneipe hat man uns gleich ein Bier und Apfelkuchen ausgegeben. Man hat uns auch zu einer Bikerstation gebracht, wo es alles gab: Warmes Wasser, Bier, etwas zu essen und Freundlichkeit.
  • Heute: ca. 100 km geschafft - Hier haben wir menschliche Brücken gebaut.


34. Tag: 23.08.09

Nach 24 Tagen hat es uns wieder erwischt....

  • In der Nacht hat es geregnet. Wir haben ein festes Dach über dem Kopf und das ist sehr beruhigend. Auf der Veranda frühstücken wir. Ich muss das Zugseil von den hinteren Gängen wechseln. Es hat gut geklappt. Wir verlassen das "Hilton Hotel", der Himmel ist bewölkt. Die Monsunzeit hat angefangen. Wir fahren auf dem Ton-, Sand- und Schotterweg. Es hat angefangen zu regen. Im Handumdrehen wird aus dem Weg eine schmierige, klebrige, rutschige Strecke. Es ist aber nicht so schlimm wie vor 24 Tagen. 62 km quälen wir uns bis zu HWY (Asphalt). Sofort ist auch unsere Laune besser. Nach 40 km HWY (ging schnell), im Ort Apachen Creek schlafen wir auf dem Zeltplatz. Es regnet draußen. Uns ist das egal. Im Zelt ist es warm und trocken. Wir befinden uns auf dem Gebiet von den Mescalero Apachen. Geronimo war einer von denen. Winnetou ein Mythos.
  • Heute: 110 km geschafft.

Mittwoch, 19. August 2009

25. Tag: 14.08.09

Weicheier oder Vernuft...

  • Naja. Es kann nicht immer die Sonne scheinen. Seit 25 Tagen heute morgen bewölkt und es sieht nach Regen aus.
  • Wir fahren los Richtung Marschall Pass (3240 m). Die erste 8 km Steigung auf dem HWY, Asphalt. Es fängt an zu regnen. Wir kommen zu einer Kreuzung.
  • Jetzt stehen wir vor einem Dilemma: Entweder wir fahren Richtung Marschall Pass und noch zwei andere Pässe auf über 3000 m hoch, also unsere Route weiter und zwei bis drei Rage "Achterbahnen" rauf und runter oder wir fahren mit einer alternativen Route weiter mit dem HWY. Bis nach Del Norte (Stadt). Das Wetter hat entschieden.
  • Über Marschall und den anderen Pässen hängen dicke, schwarze Regenwolken. Und die Strecke, wo wir abbiegen müssen, fängt auch schon an matschig zu werden.
  • Einstimmig entschieden: Highway. Wir bleiben also auf dem HWY und erklimmen den Poncha Pass (2770 m) nach einer nicht zu langen Abfahrt im Regen. Schnur-gerade 38 km HWY dann eine Kurve und wieder 38 km non-stop-Gerade-aus-HWY.
  • Es regnet hin und wieder. Die Berge sind von Wolken bedeckt. Wir zelten im "Central Park" von Del Norte. Wir sind trockengeblieben und die Fahrräder sind sauber. Das war eine gute Entscheidung. Wir sind wieder auf der Hauptroute.
  • Heute: 142 km geschafft.

Das muss erzählt werden: Die Nacht in Central Park im Del Norte.

Wer spritzt da an mein Häuschen...?

  • Um 0.30 uhr kommen Computer-gesteuert die Grasssprinkleranlagen aus dem Boden hoch und: Wasser marsch! Volle kanne. Pech für uns. Eine Düse ist einen halben Meter von uns entfernt und spritzt genau auf unseren Zelteingang. Erst haben wir uns erschrocken. Ich habe die Regensachen angezogen, bin schnell aus dem Zelt raus und habe einen Topf auf die Düse draufgelegt. Dabei habe ich gleich geduscht. Damian, nur mit einem Stringi bekleidet, sucht verzweifelt einen trockenen Fleck auf der Wiese. Den hat er gefunden: Das Toilettenhäuschen. Genau zwischen Klo und Wand passt unser Zelt. Ich halte immer den Topf drauf. Damian und Paul machen den nächtlichen Umzug. Das Toilettenhäuschen ist perfekt, stinkt nicht und ist sauber. Das Zelt füllt den ganzen Zwischenraum. Fahrräder stehen auf der Damentoilette. Auf dem Beton war es ziemlich hart, aber sicher trocken.

Was wäre, wenn wir das Zelt auf die Sprinkeranlage aufgebaut hätten...?


26. Tag: 15.08.09

3x A wie: Aufstieg, Aufstieg, Aufstieg...

  • Im Toilletenhäuschen war es trocken. Pauls Fahrrad hat einen Platten. Damian hat das in seine Hände genommen. Heute erstürmen wir unseren "Mount Everest". Der heißt Indiana Pass auf 3571 m. Wir fahren ruhig, langsam aber ständig hoch. 1200 m Höhenunterschied müssen wir bewältigen. Das dauert von 9.30 bis 14.30. Nach dieser Zeit haben wir 38 km hinter uns und sind wir auf dem Höhepunkt unserer Reise durch die USA. Es ist sehr windig. Die Abfahrt durch Alamosa Canyon ist sehr, sehr schön. Unterwegs rote Berge, die Eisenerz beinhalten. Sehr eindrucksvoll. Dann noch ein kleinere Pass "Stunner Pass" (3164 m,) wo wir oben einen guten Zeltplatz gefunden haben. Heute: 75 km geschafft.

27. Tag: 16.08.09

Eol und Zefir waren gegen uns und Zeus hat noch die Steine auf den Weg gelegt...

  • Der Tag hat sonnig angefangen. Wir sind gleich durch Robinson Gulch - Abfahrt gefahren. Sehr schön, wie im Canyon. Unterwegs in -125 °C (Anmerkung des Übersetzers: -125 °C kaltes Wasser...?) Wasser gebadet und Pauls Platten repariert und nach der Abfahrt wieder ein Aufstieg. Ich zähle nicht mehr die km, sondern nur die Stunden. In zwei Stunden erreichen wir den La Manga Pass (3070 m). Die Windgötter waren uns nicht gnadig. Wind bläste uns mit voller Stärke ins Gesicht. Selbst beim Abstieg musste man trampeln! Unten im Tal ist es so weit: Wir betreten New Mexico. Colorado liegt hinter uns. Vom Tal wieder Aufstieg auf eine Hochebene (3170 m) Brazos Ridge. Der Weg ist steil und steinig. Auf einigen Streckenabschnitten müssen wir das Fahrrad schieben. Oben haben wir eine sehr schöne Aussicht. Die Weiten muss man sehen, es lässt sich nicht beschreiben. Abfahrt auf anstrengend grossen Steinen. Wir schlafen unterwegs im Wald. Den Essenssack hängen wir drei meter über den Boden profilaktisch - wegen Bären. Ein sehr anstrengender Tag. Heute: 105 km geschafft.

28. Tag: 17.08.09

3x Samaritaner...

  • Da haben wir uns ein bisschen auf der Karte verguckt. Bis zum nächsten Lebensmittelgeschäft sind es 105 km: in El Rito. Nach dem Frühstück bleibt uns kaum was zu Essen. Unterwegs treffen wir einen Bikefahrer: Lars. Er fährt auch den Continental Divide, so wie wir. Er holt einen gemischten Sack mit Nüssen, Rosinen, Mandel und M&Ms. Da stopfen wir uns die Bäuche voll. Unsere letzten 3070 m auf Burned Mountain haben wir erklommen. Die heutige Strecke ist sehr, sehr schön. Kleine Schluchten und Wälder, die man so nirgendwo sieht. Nur Damian fühlte sich heute ungewöhnlich schlecht. Beim Brotkauf (privat) haben wir noch gleich jeder eine Schnitte Brot mit Wurst bekommen. Bevor ich die in der Hand hatte war sie schon im Magen. Wir erreichen El Rito und wurden von Roberto angesprochen. Er zeigt uns ein Schulgelände (ohne Grassprinkleranlagen), wo wir jetzt zelten. Wir hoffen, dass es Damian, unserem Zugpferd, schnell besser geht. Heute: 105 km geschafft.

29. Tag: 18.08.09

Er hat uns nicht skalpiert...

  • Der Tag hat wieder mit einer Fahradreperatur von Paul angefangen. Nachts ist die Luft weg gegangen. Schnell gemacht. Zum Geschäft frühstücken. Wir waren mit dem Essen noch nicht fertig, da stand sein Fahrad wieder auf einem Platten . Dann endlich von El Rito losgefahren Richtung Abiqiu. In Abiqiu hat Paul den dritten Platten. Wir waren am verzweifeln. Auch in Abiqiu kleine Einkäufe gemacht und hier sind wir von einem Apachen vom Stamm Korija angesprochen worden. Er hat sich zu uns gesetzt. Er war schon in Europa: Holland, Deutschland, Ungarn, Rumänien, Russland. Er hat auch interessant über die vergangenen Zeiten erzählt und hat uns ein Apachen-Lied vorgesungen. Am Ende kauften wir für uns ein Buch über seinen Stamm und er signierte es in Apachenschrift. Von Abiqiu sind wir Richtung Cuba losgefahren. Es war wieder windig und sehr schwer zu fahren. Nach der heutigen 84 km Ettape schlagen wir im Wald unser Zelt auf.

30. Tag: 19.08.09

...

Wir sind in Cuba und bearbeiten elektro Post.

Allgemein

- Es sind noch 1,5 Karten zu fahren

- Colorado Adieu!

- New Mexico Hello!

- Den USA gehen die Bananen aus

- Lordsburg: 890 km, unser Ziel

- ca. 3350 km hinter uns

- 13x Platten

- New Mexico wie in anderes Land

- Man denkt, man ist in Mexico, es ist aber auch schmuziger als in Montana, Wyoming, Colorado

- Danke für die Kommentare

- Für Fragen bin ich offen

- Auch Kreuze stehen hier auf der Straße.

Freitag, 14. August 2009

Nachtrag: 23. Tag: 12.08.09
Erstmals über 3000 m...
  • In Silverthrone losgefahren und nach 32 km beginnen wir den Aufstieg ca. 20 km zum Hossier Pass 11.539 fuss = 3361 m. Ein bisschen anstrengend.
  • Um 19 Uhr sind wir oben. Wir bleiben oben zur Nacht. Im Wald schlagen wir das Zelt auf. Wir hören den HWY. Der Bear hoffentlich auch und wird uns fern bleiben.

24. Tag: 13.08.09
So könnte es immer sein...
  • Die Nacht war ruhig. Gleich nach dem Frühstück mit dem HWY Abfahrt bis Hartsel 36 km. Dann Aufstieg nicht so steil zum nächsten Pass und dann durch sehr, sehr schöne Schlucht bis nach Salida. Um 15 uhr haben wir schon 70 milen = 110 km.
  • Wir sind ständig auf 2500-2700 m über dem Meeresspiegel. So, dass die Auffahrt zu den Pässen nicht so schwer ist, obwohl doch anstrengend.

Nachtrag: 21. Tag: 10.08.09

Gegessen bis zum Umfallen...

  • Nach der Internetpost Einkäufe gemacht und gut, viel gegessen bis zum Umfallen. Wir brauchen Kalorien.
  • Dann weiter. Nach 36 km Abseits von der Strecke im Busch und hohen Gras gezeltet. Sonniger und ruhiger Tag. 70 % der Strecke war Abfahrt. Gekocht und gegessen im Zelt.
  • Heute: 92 km geschafft.


22. Tag: 11.08.09

Wie neu geboren...

  • Heute Nacht schlecht geschlafen. Der Boden war hüglig und schief. Ich rutsche immer wieder auf Paul. Alle Knochen tun weh.
  • Der Tag fängt auch nicht besser an. Nach dem taglichen Gebet, Frühstück, Kaffee, gleich 25 km Aufstieg auf Lynx Pass 2724 m. Es klappt immer besser mit den Aufstiegsfahrten. Konditionelle Verbesserung.
  • Bei der Abfahrt nicht zu viel Höhe verloren. Wieder Aufstieg zum nächsten Pass Gore Pass 9535 Fuß ca. 2850 m. Beim Aufstieg im Fluss gebadet und Sachen gewaschen. Schöne lange Asphaltabfahrt 15 km bis Stadt Kremmling. Dann weiter mit der HWY 9 Richtung Silverthrone.
  • Nach ca. 30 km an einem schön gelegen See Green Mountains für 10 Dollar gezeltet und heute nochmals im See gebadet. Man fühlt sich nacher beim Lagerfeuer wie neu geboren.
  • Beruhigend: Sachen sauber und Leib auch und das Zelt steht auf gradem Boden.
  • Heute: 138 km geschafft.

23. Tag: 12.08.09

Noch drei...

  • Wir sind in Silverthrone und gleich fahren wir weiter nach Süden Richtung Mexico.
  • Die vierte Karte haben wir durch. Drei müssen wir noch fahren. Die nächsten zwei Karten sind meilenweise kurze aber steile Höhen, über 3000 m.

Ich melde mich bei Gelegenheit.

17. Tag: 6.08.09
Der Naturgewalt ausgeliefert....
  • Wir sind in Pinedale. Morgens zum Kaffee eingeladen ins Haus der älteren Dame.
  • Danach sofort zu einem Laden und was gegessen. Zum Internet und bis 13 uhr in den Blog geschrieben.
  • Dann weiter ohne Lust. Unterwegs Gewitter. Haben es gerade noch so geschafft die einzige Ranch in der Umgebung zu erreichen. Wir sind trocken geblieben.
  • Dann weiter. Wieder Gewitter. Dieses Mal sind wir der Gewalt der Natur ausgeliefert. Fahrräder am Straßenrand abgelegt und selbst in Hocke auf den Boden.
  • Wir fahren durch Weiden, Prärie, rundherum kein Baum oder Wald. Wasserwände und Blitze kamen über uns.
  • Alles gut überstanden. Wir schlafen am Fluss Big Sandy River der so groß ist wie die Diemel in Marsberg.
  • Heute: 70 km geschafft.

18. Tag: 7.08.09
Waschbrett und öde...
  • Heute sind wir durch die Dörfer South Pass City und Atlantic City gefahren. Sehr schön gelegen, wie in einem Western-Film. In Atlantic City den ersten Ami-Hamburger gegessen.
  • Danach sind wir zur Great Basin gefahren. Eine öde, nur mager mit Gras bewachsene 200 km lange Strecke, ohne Wasserquellen oder Bewohner. Dazu komm noch, dass die Oberfläche steinig ist und in vielen Abschnitten so wellig ist wie ein Waschbrett.
  • Der Wind bläst uns ins Gesicht. Wir fahren bis zur Dämmerung. Wir schlafen sowieso da, wo wir anhalten. Auf dem steinigen Boden. Morgen müssen wir den Rest der Strecke schaffen.
  • Heute: 151 km geschafft.


19. Tag: 8.08.09
Die Götter waren uns gnädig...
  • Wir sind früher als sonst aufgestanden, um den Winden zu entkommen und das gute Wetter zu nutzen. Wenn der Regen kommt ist hier nur Matsch und der klebt wie Honig und es wäre unmöglich zu fahren.
  • Alles ist gut gegangen. Ohne Regen erreichen wir die Stadt Rawlins. Der Popo tut nicht mehr so weh.
  • Es ging heute sehr gut, obwohl Damian einen Platten hatte. Das Great Basin ist ziemlich flach. Unbewohnbare Basin ist hinter uns, die Prärie aber noch nicht. Wir schlafen wieder auf steinigem Boden.
  • Heute: 182 km geschafft.

20. Tag: 9.08.09
O Tannenbaum, o Tannenbaum, wie grün sind deine Blätter...
  • Morgens war es sehr kalt. Gleich Aufstieg "Achterbahn", Tendenz steigend, sehr anstrengend. Wind weht uns ins Gesicht. Alles offen, ein weites, weites Land.
  • Nach 32 km heute und seid 4-5 Tagen treffen wir die ersten Bäume und Wald. Sofort bessere Laune, beruhigend.
  • Wir verlassen Wyoming vor uns Colorado. Landschaft ändert sich. Schöne Täler und steile Berge. Wir fahren nach Columbine. Wieder "Achterbahn"-Steigungen.
  • Unterwegs waschen wir uns im Bach. Erstes Mal seit zwei Tagen. Wir können uns wieder riechen.
  • Um 20 Uhr schlagen wir das Zelt auf, am Rande des Waldes. Gekocht und gegessen wird im Zelt, es ist sehr kalt.
  • Heute: 117 km geschafft. Insgesamt: 2407 km.

21. Tag: 10.08.09
Es fehlt nur der Whisky...
  • Morgens kalt und draußen vereistes Wasser. 30 Meilen fast nur bergab.
  • Wir sind jetzt in Steamboat Springs. Fahrrad von Damian repariert. Wir fahren gleich los, nach der elektronischen Post.

Allgemein:
Ich bedanke mich für die Kommentare und grüße alle Arbeitskollegen und Tennisfreunde, nicht zu vergessen: die Familie.
5 Tage ohne Bäume

"Wenn der letzte Baum fällt und der letzte Brunnen austrocknet, merken wir, dass 100 Euro nicht schmecken."

Freitag, 7. August 2009

Nachtrag: 9. Tag:
My name is "Sysiphus"...
  • In Helena losgefahren und nach 36 km in unwegsames Gelände gekommen. Fahrräder hoch geschoben: Felsig und steil.
  • Nach 5 km sind wir unsicher, ob wir hier richtig sind und der Kompass zeigt jetzt an, dass wir nach Norden anstatt nach Süden fahren. Zurück zum Orientierungspunkt wieder 5 km runter.
  • Das schlägt auf die Psyche. Unten informiert uns ein Quadfahrer, dass der Weg doch richtig war. Es war schon dunkel, also Zelt aufgebaut und das gemachte Lagerfeuer gibt uns ein Gefühl der Sicherheit.
  • Diese Nacht schlafen wir zu viert: Damian, Paul, ich und Angst. Morgen müssen wir nochmal hoch....
  • Heute: 101 km geschafft.

10. Tag: 30.07.09

Cowboy, Brandy und Geschichten...
  • Morgens Rucksäcke gleich auf den Rücken und wieder die von gestrige Strecke hoch.
  • Dann Abfahrt: Links und rechts verlassene Goldminen. Zeugen der Hoffnung, des Elends und des harten Lebens.
  • Stadt Basin, in dem Zeit stehengeblieben ist. Es fehlt nur John Wayne...
  • Um ca. 20:00 Uhr überqueren wir den Continental Divide 5 mal. Oben lernen wir Lou kennen: Ein alter Cowboy mit resigem Colt und zur Zeit Goldminen-Arbeiter. Die Nacht verbringen wir ruhig in seinem Camp mit Käse, Tomaten und Brandy. Die Strapazen sind vergessen.
  • Heute: 102 km geschafft. Paul hat seine erste Panne.

11. Tag: 31.07.09
Drei-Seelen-Ort: 10 Hunde und drei Touristen...
  • Nach dem guten Frühstück bei Lou erst 16 km runter gefahren in eine schöne Gegend. Dann leichter Aufstieg.
  • 20 Meilen Prärie fangt an. 48 km kein einzieger Baum.
  • Stadt Grant: Vier ungewähnliche Baraken
  • Heute: 166 km geschafft- Gut gegessen und ruhig geschlafen.
12. Tag: 1.08.09
Sucht nicht den Schatten...
  • Weiter durch die Prärie. Am Horizont rundherum: Rocky Mountains. Ziemlich langweilig.
  • Wieder 48 km kein Baum. Am Pass Medicine Lodge sind wir ein bisschen erschöpft. Letzte 0,5 km Fahrrad geschoben. Dann Abfahrt durch einen atemberaubenden Canyon. Auf einem Damm das Zelt aufgebaut und geschlafen.
  • Heute: 132 km geschafft - Bei mir erste Panne.
13. Tag: 2.08.09
Das Luft ist raus...
  • Wir fahren weiter durch die Prärie. Auf dem Red Rock Continental Divide Überquerung #6.
  • Nach 10 km 2. Panne bei mir. Beim Aufstieg erste Panne bei Damian.
  • Montana hinter uns jetzt Idaho. Prärie liegt hinter uns. Immer wieder schöne Aussichten und Abfahrten.
  • Abends kurz vor dem Camp: 3. Panne bei mir! Es hat sich nacher heraus gestellt, dass ein steiniger Splitter fest im Reifen saß und so die Pannen verursacht hat.
  • Heute: 120 km geschafft - Insgesamt 5 Pannen.

14. Tag: 3.08.09
Verbrannte Erde...
  • Altes Gleisbett: sehr schwer zu fahren. Lava-Zeug bedeckt wie Sand die ganze Strecke. Nach 1 Kilometer kehren wir zurück und fahren weiter auf HWY 20.
  • Aufstieg. Nach 48 km Ausläufer vom Yellowstone Park. Mehrere km durch einen verbrannten Wald (1988 Waldbrand). Müde sitzen wir im Zelt und draußen regnet es.
  • Heute: 123 km geschafft.

15. Tag: 4.08.09
8 Meilen hoch ohne Kalorienverlust...

  • Der Tag fängt auf dem HWY287 an mit einer 5 Meilen Baustelle. Aufstieg zum Togwotte Pass: Continental Divide Überquerung #7.
  • Nach 15 Meilen Aufstieg zum Glück wieder eine Baustelle. Fahrräder dürfen nicht alleine fahren. Wir packen die Fahrräder auf einen Truck und fahren 8 Meilen hoch fast zum Togwotte Pass auf 2944 m.
  • Abstieg mit schönen Aussichten.
  • Wir schlafen in einer großen Garage. Der Tag war sonnig.
  • Heute: 127 km geschafft - Seit Banff: 1750 km gefahren.

16. Tag: 5.08.09
Der Berg hat kein Ende...
  • David, der Besitzer von der Garage, hat uns Kaffee gebracht und - nach zahlreichen Fotos - sind wir losgefahren zum Union Pass auf 2944 m.
  • Aufstieg ohne Ende, obwohl er nicht so steil war. Kein gute Abfahrt. Die Strecken sind allgemein steinig, trocken und staubig. Besonders wenn Autos fahren.
  • In Pinedale bei einer älteren Dame auf dem Grundstück geschlafen. Sehr schöne Wohnung im Wyoming-Stil mit viel Holz.
  • Heute: 127,5 km geschafft.

Zusammenfassung:

- 16 Tage unterwegs

- Alberta, British Columbia, Montana, Idaho, Wyoming fast hinter uns

- 8 x Continental Divide überquert

- 1880 km gefahren

- 2960 m max. Höhe bisher

- in 80°C heißem Wasser gebadet

- 50 kg Magnesium gegessen

- 40 kg Traubenzucker

- Mein Schatten wird immer dünner.

- Bis jetzt noch keinen Grizzli gesehen...