Mittwoch, 19. August 2009

25. Tag: 14.08.09

Weicheier oder Vernuft...

  • Naja. Es kann nicht immer die Sonne scheinen. Seit 25 Tagen heute morgen bewölkt und es sieht nach Regen aus.
  • Wir fahren los Richtung Marschall Pass (3240 m). Die erste 8 km Steigung auf dem HWY, Asphalt. Es fängt an zu regnen. Wir kommen zu einer Kreuzung.
  • Jetzt stehen wir vor einem Dilemma: Entweder wir fahren Richtung Marschall Pass und noch zwei andere Pässe auf über 3000 m hoch, also unsere Route weiter und zwei bis drei Rage "Achterbahnen" rauf und runter oder wir fahren mit einer alternativen Route weiter mit dem HWY. Bis nach Del Norte (Stadt). Das Wetter hat entschieden.
  • Über Marschall und den anderen Pässen hängen dicke, schwarze Regenwolken. Und die Strecke, wo wir abbiegen müssen, fängt auch schon an matschig zu werden.
  • Einstimmig entschieden: Highway. Wir bleiben also auf dem HWY und erklimmen den Poncha Pass (2770 m) nach einer nicht zu langen Abfahrt im Regen. Schnur-gerade 38 km HWY dann eine Kurve und wieder 38 km non-stop-Gerade-aus-HWY.
  • Es regnet hin und wieder. Die Berge sind von Wolken bedeckt. Wir zelten im "Central Park" von Del Norte. Wir sind trockengeblieben und die Fahrräder sind sauber. Das war eine gute Entscheidung. Wir sind wieder auf der Hauptroute.
  • Heute: 142 km geschafft.

Das muss erzählt werden: Die Nacht in Central Park im Del Norte.

Wer spritzt da an mein Häuschen...?

  • Um 0.30 uhr kommen Computer-gesteuert die Grasssprinkleranlagen aus dem Boden hoch und: Wasser marsch! Volle kanne. Pech für uns. Eine Düse ist einen halben Meter von uns entfernt und spritzt genau auf unseren Zelteingang. Erst haben wir uns erschrocken. Ich habe die Regensachen angezogen, bin schnell aus dem Zelt raus und habe einen Topf auf die Düse draufgelegt. Dabei habe ich gleich geduscht. Damian, nur mit einem Stringi bekleidet, sucht verzweifelt einen trockenen Fleck auf der Wiese. Den hat er gefunden: Das Toilettenhäuschen. Genau zwischen Klo und Wand passt unser Zelt. Ich halte immer den Topf drauf. Damian und Paul machen den nächtlichen Umzug. Das Toilettenhäuschen ist perfekt, stinkt nicht und ist sauber. Das Zelt füllt den ganzen Zwischenraum. Fahrräder stehen auf der Damentoilette. Auf dem Beton war es ziemlich hart, aber sicher trocken.

Was wäre, wenn wir das Zelt auf die Sprinkeranlage aufgebaut hätten...?


26. Tag: 15.08.09

3x A wie: Aufstieg, Aufstieg, Aufstieg...

  • Im Toilletenhäuschen war es trocken. Pauls Fahrrad hat einen Platten. Damian hat das in seine Hände genommen. Heute erstürmen wir unseren "Mount Everest". Der heißt Indiana Pass auf 3571 m. Wir fahren ruhig, langsam aber ständig hoch. 1200 m Höhenunterschied müssen wir bewältigen. Das dauert von 9.30 bis 14.30. Nach dieser Zeit haben wir 38 km hinter uns und sind wir auf dem Höhepunkt unserer Reise durch die USA. Es ist sehr windig. Die Abfahrt durch Alamosa Canyon ist sehr, sehr schön. Unterwegs rote Berge, die Eisenerz beinhalten. Sehr eindrucksvoll. Dann noch ein kleinere Pass "Stunner Pass" (3164 m,) wo wir oben einen guten Zeltplatz gefunden haben. Heute: 75 km geschafft.

27. Tag: 16.08.09

Eol und Zefir waren gegen uns und Zeus hat noch die Steine auf den Weg gelegt...

  • Der Tag hat sonnig angefangen. Wir sind gleich durch Robinson Gulch - Abfahrt gefahren. Sehr schön, wie im Canyon. Unterwegs in -125 °C (Anmerkung des Übersetzers: -125 °C kaltes Wasser...?) Wasser gebadet und Pauls Platten repariert und nach der Abfahrt wieder ein Aufstieg. Ich zähle nicht mehr die km, sondern nur die Stunden. In zwei Stunden erreichen wir den La Manga Pass (3070 m). Die Windgötter waren uns nicht gnadig. Wind bläste uns mit voller Stärke ins Gesicht. Selbst beim Abstieg musste man trampeln! Unten im Tal ist es so weit: Wir betreten New Mexico. Colorado liegt hinter uns. Vom Tal wieder Aufstieg auf eine Hochebene (3170 m) Brazos Ridge. Der Weg ist steil und steinig. Auf einigen Streckenabschnitten müssen wir das Fahrrad schieben. Oben haben wir eine sehr schöne Aussicht. Die Weiten muss man sehen, es lässt sich nicht beschreiben. Abfahrt auf anstrengend grossen Steinen. Wir schlafen unterwegs im Wald. Den Essenssack hängen wir drei meter über den Boden profilaktisch - wegen Bären. Ein sehr anstrengender Tag. Heute: 105 km geschafft.

28. Tag: 17.08.09

3x Samaritaner...

  • Da haben wir uns ein bisschen auf der Karte verguckt. Bis zum nächsten Lebensmittelgeschäft sind es 105 km: in El Rito. Nach dem Frühstück bleibt uns kaum was zu Essen. Unterwegs treffen wir einen Bikefahrer: Lars. Er fährt auch den Continental Divide, so wie wir. Er holt einen gemischten Sack mit Nüssen, Rosinen, Mandel und M&Ms. Da stopfen wir uns die Bäuche voll. Unsere letzten 3070 m auf Burned Mountain haben wir erklommen. Die heutige Strecke ist sehr, sehr schön. Kleine Schluchten und Wälder, die man so nirgendwo sieht. Nur Damian fühlte sich heute ungewöhnlich schlecht. Beim Brotkauf (privat) haben wir noch gleich jeder eine Schnitte Brot mit Wurst bekommen. Bevor ich die in der Hand hatte war sie schon im Magen. Wir erreichen El Rito und wurden von Roberto angesprochen. Er zeigt uns ein Schulgelände (ohne Grassprinkleranlagen), wo wir jetzt zelten. Wir hoffen, dass es Damian, unserem Zugpferd, schnell besser geht. Heute: 105 km geschafft.

29. Tag: 18.08.09

Er hat uns nicht skalpiert...

  • Der Tag hat wieder mit einer Fahradreperatur von Paul angefangen. Nachts ist die Luft weg gegangen. Schnell gemacht. Zum Geschäft frühstücken. Wir waren mit dem Essen noch nicht fertig, da stand sein Fahrad wieder auf einem Platten . Dann endlich von El Rito losgefahren Richtung Abiqiu. In Abiqiu hat Paul den dritten Platten. Wir waren am verzweifeln. Auch in Abiqiu kleine Einkäufe gemacht und hier sind wir von einem Apachen vom Stamm Korija angesprochen worden. Er hat sich zu uns gesetzt. Er war schon in Europa: Holland, Deutschland, Ungarn, Rumänien, Russland. Er hat auch interessant über die vergangenen Zeiten erzählt und hat uns ein Apachen-Lied vorgesungen. Am Ende kauften wir für uns ein Buch über seinen Stamm und er signierte es in Apachenschrift. Von Abiqiu sind wir Richtung Cuba losgefahren. Es war wieder windig und sehr schwer zu fahren. Nach der heutigen 84 km Ettape schlagen wir im Wald unser Zelt auf.

30. Tag: 19.08.09

...

Wir sind in Cuba und bearbeiten elektro Post.

Allgemein

- Es sind noch 1,5 Karten zu fahren

- Colorado Adieu!

- New Mexico Hello!

- Den USA gehen die Bananen aus

- Lordsburg: 890 km, unser Ziel

- ca. 3350 km hinter uns

- 13x Platten

- New Mexico wie in anderes Land

- Man denkt, man ist in Mexico, es ist aber auch schmuziger als in Montana, Wyoming, Colorado

- Danke für die Kommentare

- Für Fragen bin ich offen

- Auch Kreuze stehen hier auf der Straße.

2 Kommentare:

  1. hallo Onkel!
    ich wünsch dir noch viel spaß und kraft bei deienr tour des lebens!Ich hoffe wir sehen uns bald ma wieder und du hast as zu erzählen!
    Dein Patenkind
    David

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  2. Hi Christoph, Damian und Paul!
    Wir verfolgen immer neugierig Eure Nachrichten.
    Zur Zeit sind wir im Urlaub an der Algarve. Hoffen auf ein baldiges Wiedersehen in Marsberg. Wunschen Euch noch viel Kraft und Ausdauer sowie eine gluckliche Ruckreise. Bis bald - Johanna u. Anton

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